Erste schweizweite Befragung

Heute wurde in Zürich die erste schweizweite Befragung zum Thema Wechseljahre am Arbeitsplatz vorgestellt. Durchgeführt wurde die Studie von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin zusammen mit dem Berner Inselspital und The Women Circle.

Die Resultate decken sich in vielen Bereichen mit denjenigen ähnlicher Studien aus Österreich, Deutschland und auch dem Vereinigten Königreich. So zeigt sich etwa auch hierzulande, dass die Frauen während der Perimenopause vor allem darunter leiden, sich weniger gut konzentrieren zu können, sich gestresster zu fühlen, gereizter gegenüber anderen zu sein und an Selbstbewusstsein bezüglich der eigenen Fähigkeiten einzubüssen. Die Symptome, die die Frauen gemäss eigener Aussagen am Arbeitsplatz am meisten belasten, sind die folgenden: 

  • körperliche und geistige Belastung
  • Schlafstörungen
  • Reizbarkeit
  • Wallungen/Schwitzen
  • depressive Verstimmung

 

Was mich überrascht hat, waren die Antworten auf die Frage, welche Unterstützungsangebote seitens Arbeitgeber die Frauen als hilfreich empfinden würden. Hier hätte ich flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice-Möglichkeit in den Top 3 erwartet. Tatsächlich sehen die vordersten Ränge aber so aus:

  • Sensibilisierung für das Thema Wechseljahre bei den Führungskräften
  • Offene Kommunikation zum Thema Wechseljahre
  • Informationsangebote zum Thema Wechseljahre
  • Sensibilisierung für das Thema Wechseljahre bei den Mitarbeitenden
  • Etablierung einer wechseljahresfreundlichen Arbeitskultur

 

Flexible Arbeitszeitmodelle und Ähnliches folgen ein paar Prozentpunkte tiefer. Womöglich liegt das auch daran, dass gemäss der Befragung Homeoffice in 45% der Betriebe bereits möglich ist. 

Die Liste macht deutlich, dass die  Frauen sich vor allem eines wünschen von den Unternehmen: Information, Sensibilisierung und die Möglichkeit, offen über das Thema sprechen zu können. Wünsche, denen Firmen eigentlich ohne allzu grosse Investitionen nachkommen könnten. 

Spannend war hierzu der Vergleich zwischen der Deutschschweiz und der Romandie. Gemäss Joëlle Zingraff, Co-CEO von The Women Circle, sind in der Westschweiz 15% der Führungskräfte und 25% der Mitarbeitenden bereits für das Thema Wechseljahre sensibilisiert. In der Deutschschweiz hingegen erst 6% respektive knapp 7%.

Wir haben es nun also Schwarz auf Weiss, dass es Verbessungsbedarf gibt in Sachen Kommunikation und Sensibilisierung rund um die Wechseljahre. Es bleibt zu hoffen, dass die Botschaft auch in den Führungsetagen ankommt.

->  Hier gehts zu den Studienresultaten.

PS: Dr Petra Stute und Joëlle Zingraff, beide an der Studie beteiligt, geben übrigens auch in meinem Buch als Expertinnen Auskunft.


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